Seit ihre erste, 1995 aufgelöste Band "Kill Laura" in der männlich dominierten Musikindustrie auf Granit biss, versucht Jane Weaver mit ihrer Musik die Erwartungen an weibliche Künstlerinnen zu durchbrechen. Ob mit Bands wie "Misty Dixon" oder seit 2002 auf Solopfaden: Es geht der Musikerin aus Liverpool darum, Gerechtigkeit zu schaffen ? und nebenbei übergrosse, mystische Psych-Folksongs zu schreiben. Das sechste und aktuelle Album "Modern Kosmology" ist wie ein Sommer auf Polaroid. Und da steckt einiges drin: Kraut-Rock (das K in Kosmology!), Psych, Folk, aber auch Dreampop und Shoegaze. Es ist warm, versprüht grobkörnige Vintage-Gefühle und lässt abdriften. Einflüsse wie "Amon Düül", "Broadcast" und "Can" sind offensichtlich. Umrahmt wird Jane Weavers versatiles Songwriting allerdings von einem ausgeprägten Pop-Gestus, der ihren Retrofuturismus im Jetzt verankert. Ihre Klangutopien flehen danach, sich in ihnen niederzulassen, so schön muten sie an, so verlockend rufen Weavers überwältigende Stimme und ihr opulenter, analoger Synthesizer-Chor. Und wir folgen ihrem Ruf, am 21. November im Papiersaal in Zürich.